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Tiefkühlerbsen – vom Feld ins Eisfach

Damit die Schweizer Erbsen vom Feld in den Tiefkühler gelangen, müssen Anbau und Ernte gut geplant sein. Dabei hilft das fenaco Unternehmen Frigemo AG.

Erbsen mit Frigemo-Tafel

Heimische Erbsen sind ganzjährig erhältlich – dank der Konservierung im Gefrierschrank. Damit das kleine, runde Gemüse vom Feld in den Tiefkühler gelangt, müssen Anbau und Ernte gut geplant sein. Dabei hilft das fenaco Unternehmen Frigemo AG.

Es ist Ende Juni, Landwirt Thomas Iseli steht auf dem Feld und begutachtet seine Erbsen. «Die unteren sind bereits reif», stellt er fest. «In vier, fünf Tagen werden die Erbsen geerntet. Bis dahin werden die restlichen auch noch reif sein». Die geernteten Erbsli werden über die Frigemo AG als Tiefkühlgemüse in den Detailhandel gehen.

Seit vier Jahren baut Thomas Iseli auf seinem Betrieb in Jegenstorf (BE) Erbsen auf zwei Hektaren für die Verarbeitungsindustrie an. Der Anbau von Industriegemüse ist zwischen Produzent und Verarbeiter vertraglich geregelt. Thomas Iseli produziert seine Erbsen für die Frigemo. Beim Vertragsanbau plant Frigemo den Anbau, den Saatzeitpunkt und die Ernte. «Im Herbst melde ich bei der Frigemo an, wie viele Hektaren Erbsen ich im kommenden Jahr anbauen möchte», erklärt Iseli. «Aufgrund der eingegangenen Anmeldungen aller Landwirte macht Frigemo die Anbauplanung. Im Januar erhalte ich dann den Anbauvertrag und die definitive Zuteilung der Fläche».

Zusammen mit dem Vertrag erfährt Thomas Iseli auch, wann die Aussaat stattfinden soll. Der Zeitraum von einer Woche wird vom Anbauleiter von Frigemo vorgegeben. Die Saattermine werden gestaffelt festgelegt: Sie unterscheiden sich von Landwirt zu Landwirt, damit nicht alle Erbsen zur selben Zeit reif werden und eine rasche Verarbeitung nach der Ernte gewährleistet ist. Die Wahl der Erbsensorten wird von Frigemo getroffen. Frigemo sorgt auch dafür, dass das Saatgut direkt zu Thomas Iseli auf den Hof geliefert wird.

Die Aussaat kann Iseli selbst vornehmen und auch die Pflege der Kultur während der Wachstumsperiode obliegt seiner Verantwortung. «Mit der Mechanisierung, die bereits auf dem Hof für die Ackerkulturen vorhanden ist, kann ich den gesamten Anbau der Erbsen bewerkstelligen», sagt Thomas Iseli. Somit passt auch die Gemüsekultur gut auf den Betrieb, der eigentlich auf Ackerbau ausgerichtet ist. Dies sei für ihn wichtig gewesen, als er sich zum Anbau von Erbsen entschlossen habe.

Wenn das Saatgut angeliefert wird, das Wetter und die Bodenfeuchtigkeit stimmen, kann Thomas Iseli seine Felder für den Erbsenanbau vorbereiten. Das heisst, er nimmt eine Grunddüngung mit einem Volldünger vor, dann kann die Grundbodenbearbeitung und schliesslich die Saatbettbereitung erfolgen. Dieses Jahr hat Iseli die Erbsen Mitte April gesät. Sobald die Pflanzen aufgelaufen und etwa zehn Zentimeter hoch sind, muss eine Unkrautbekämpfung erfolgen. In den folgenden Wochen sind Pflanzenschutzbehandlungen nötig. Insbesondere Blattläuse und Erbsenwickler müssen bekämpft werden. «Während der Vegetationsperiode bin ich in engem Austausch mit dem Anbauleiter von Frigemo und dem fenaco Pflanzenschutz», sagt Thomas Iseli. «Gemeinsam schauen wir uns die Kultur an und überlegen uns geeignete Pflanzenschutzmassnahmen. Dieses Jahr haben wir beispielsweise eine Pheromonfalle zur Überwachung des Erbsenwicklers installiert. Oder wenn in der Region die ersten Blattläuse auftreten, wird mir dies mitgeteilt. Das hilft mir, meinen Erbsenbestand noch besser zu kontrollieren», sagt Iseli.

Die Erbse ist für Thomas Iseli auch aus anbautechnischer Sicht eine interessante Kultur. Er begründet: «Die Erbse ist eine Leguminose. Das heisst, an ihren Wurzeln binden sogenannte Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft. Davon profitiert die nachfolgende Kultur, die den Stickstoff aus dem Boden aufnehmen kann». Zudem verbleiben die Erntereste auf dem Feld und werden eingearbeitet. Wichtig bei den Erbsen ist es, eine Anbaupause von acht Jahren einzuhalten; andernfalls wird der Krankheits- und Schädlingsdruck zu hoch.

Thomas Iselis Fazit nach vier Jahren Anbauerfahrung: «Für mich ist der Erbsenanbau speziell, da es ein Gemüse ist. Durch die Vertragsproduktion habe ich mehr Vorgaben. Aber ich habe vorher gewusst, auf was ich mich einlasse und die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut».

Ob die Erbsen reif sind, wird mit einem Tenderometer festgestellt. Dieses Gerät misst den Härtegrad der Erbsen. Sie dürfen nicht zu trocken sein, sonst werden sie mehlig. So wie die Aussaat legt der Anbauleiter auch den Termin für die Ernte fest. Die Ernte wird vollständig durch die Frigemo organisiert. Die firmeneigenen Erbsendrescher werden von einem Lohnunternehmer gewartet. Dieser übernimmt auch die Erntearbeit und den Abtransport vom Feld. Die Ernte benötigt eine gute Koordination, denn die frischen Erbsen müssen innerhalb von sechs bis maximal acht Stunden in der Verarbeitungsfabrik in Mellingen angeliefert und sofort verarbeitet werden, damit es zu keinen Qualitätseinbussen kommt. Die geernteten Erbsen sollten möglichst gestaffelt bei der Frigemo ankommen, damit die Verarbeitungskapazität nicht überschritten wird.

In der Fabrik werden die Erbsen zuerst blanchiert und anschliessend schockgefrostet. Durch diesen Vorgang erhalten die Tiefkühlerbsen ihre intensiv grüne Farbe. In haushaltsüblichen Mengen abgepackt, landen sie schliesslich in der Gastronomie oder beim Detailhändler, der die Erbsen an den Endkonsumenten verkauft.

Thomas Iseli, Produzent von Drescherbsen
« Die Zusammenarbeit mit Frigemo funktioniert sehr gut. »
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