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Sorten- und Anbauversuche für eine nachhaltigere Landwirtschaft

Während der Feldtage 2023 sind wir der Frage nachgegangen, was Anbauversuche den Landwirtinnen und Landwirten nützen.

Was sind Anbauversuche und was bringen sie? Anlässlich der Feldtage 2023 vom 7. bis 9. Juni 2023 in Kölliken (AG) gingen wir diesen Fragen nach. Marcel Bucher, Versuchsleiter Feldtage 2023 und Aussendienstmitarbeiter bei Landor, gab Auskunft.

Marcel Bucher, was ist ein Anbauversuch?
Wir unterscheiden zwischen Sortenversuchen und Anbauversuchen. Bei Sortenversuchen arbeiten wir mit neuen Sorten und bestehenden, bekannten Sorten. Die Bäuerinnen und Bauern sehen hier an den Feldtagen, wie sich die verschiedenen Sorten entwickeln und können entscheiden, was sie nächstes Jahr aussähen möchten. Bei den Anbautechnikversuchen testen wir verschiedene Strategien: Wir zeigen den Landwirtinnen und Landwirten, wie man mit weniger Pflanzenschutzmittel auskommt, welche Auswirkungen dies mit sich bringt, was man mit weniger Dünger erreichen kann oder wie man Dünger zur richtigen Zeit effizient einsetzt.

Marcel Bucher
« Neueste Erkenntnisse tauschen Landwirte und Beraterinnen persönlich auf dem Feld aus. »

Nehmen wir ein konkretes Beispiel – Raps: Welche Anbauversuche wurden hier gemacht?
Beim Raps gab es sehr positive Überraschungen. Wir testeten von UFA Samen zwei verschiedene Untersaat-Mischungen: Eine alt bewährte und eine neue. Beide Mischungen haben das Unkraut zu 100 Prozent unterdrückt. So konnten wir auf eine Herbizidbehandlung verzichten. Die Untersaat wurde vor der Rapssaat mit einer Säkombination direkt bei der Bodenbearbeitung gedrillt.
Da wir für die Aussaat Einzelkornmaschinen nutzten, konnten wir zudem sogenannten Unterfussdünger einsetzen. Das heisst, wir brachten Düngemittel unterhalb des Saatgutes an – was nur bei einer sehr präzisen Ausbringung möglich ist. Dabei nutzen wir den neuen Dünger Perlka-NP Starter. Das ist ein Kalkstickstoff mit DAP. Damit liess sich das Aufkommen der häufig vorkommenden Pflanzenkrankheit Kohlhernie etwas reduzieren. Gleichzeitig untersuchten wir, ob wir mit weniger Stickstoff, denselben Ertrag generieren können. Ich vermute eher nicht, jedoch erwarte ich, dass auf diese Weise weniger Kosten auf uns zukommen. 
Die Düngerpreise letztes Jahr waren sehr hoch. Wen wir nur 100 Kilogramm statt 450 Kilogramm Borammonsalpeter düngen, sparen wir bereits CHF 175. Zudem braucht es eine Durchfahrt weniger. Insgesamt waren die Anbauversuche sehr erkenntnisreich, nicht nur beim Raps, sondern auch bei vielen anderen Kulturen.

Zusammengefasst: Weshalb sind solche Feldtage wichtig?
Die Feldtage sind eine riesige Versuchs- und Austauschplattform. Das heisst, Schulen, Organisationen und Firmen aus der ganzen Schweiz zeigen an den Feldtagen ihre neusten Erkenntnisse und geben spannende Hinweise und Tipps. Die Landwirtinnen und Landwirten können sich also ein Bild davon machen, was auf ihren Feldern funktioniert. Gemäss unserem Motto «innovativ und praxisnah». Sie können sich persönlich mit Beraterinnen und Berater aus der ganzen Schweiz und mit anderen Landwirtinnen und Landwirten austauschen. Und das Anschauungsmaterial wächst sichtbar und greifbar auf den Feldern der Feldtage.

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