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Story 3 Minuten

Der Rhein - die Hauptschlagader von LANDOR

Der Rhein ist für LANDOR wie die Hauptschlagader für den Menschen. Rund 100 Schiffe steuern jährlich den Auhafen an, wo ein Kran die Düngerlieferung vom Schiff in die Lagerhallen der LANDOR umlädt.

«Ohne den Rhein könnten wir niemals dieselben Mengen transportieren und empfangen wie jetzt», sagt Damian Santschi, Leiter Beschaffung bei LANDOR. Natürlich gibt es auch noch andere Transportwege, wie die Bahnschienen oder die Strasse. «Beides ist aber viel teurer als der Wasserweg.» Ein Schiff kann über 1000 Tonnen Material laden, ein LKW 25 Tonnen. Um gleichviel zu transportieren, wie ein einziges Schiff, müssen also 40 Lastwagen im Verkehr sein. Die Kosten für einen Transport auf dem Wasser betragen ungefähr ein Drittel der Kosten, die auf der Strasse entstehen. Ähnlich verhält es sich mit der Nachhaltigkeit, welche über den Wasserweg höher ist als über den Strassenweg.

Wasserpegel ist ausschlaggebend
Viele Schiffe werden in Belgien oder den Niederlanden beladen und kommen so in die Schweiz. Sie passieren auf ihrer Reise verschiedene Stationen. Zum einen ist dies die Wasserpegelmessung Kaub (DE). Dies ist die wichtigste Messstelle für den Wasserpegel für die Rheinschifffahrt, insbesondere auf dem Mittelrhein. Dieser Pegel ist massgebend für die Schiffe, ob sie wirklich mit voller Ladung fahren können oder nicht. «Es kam schon vor, dass Schiffe auf der Strecke einen Teil der Lieferung leichtern mussten, um weiterfahren zu können», erklärt Damian Santschi. Bei einem Wasserpegel von unter 80 Zentimetern können die Schiffe nicht mehr fahren, was für die Düngerhandelsfirma ein grosses Problem darstellt. «Wasserknappheit besteht tendenziell in den Herbst- und Wintermonaten. Dann schmilzt in den Bergen kein Schnee, welcher in den Rhein fliesst.» Jedoch könne es auch zu viel Wasser im Rhein haben, dann passten die Schiffe nicht mehr unter den Brücken durch. 

Das Leben auf dem Schiff
Von Belgien in den Auhafen sind die Schiffe ungefähr neun Tage (flussaufwärts) unterwegs. «Die Kapitäne werden hier Schiffer genannt, darauf sind sie stolz», erzählt Damian Santschi. «Wir können eine Lieferung buchen. Mit der von uns gewünschten Ankunftszeit können sie berechnen, wann sie das Schiff beladen müssen.» Dann geht es auf die Reise auf dem Rhein. Viele Schiffer sind mit der ganzen Familie unterwegs und haben sich auf dem Schiff eingerichtet wie andere in ihrem Haus. 

Ankunft im Auhafen
Im Auhafen angekommen läuft die Zeit. Der Kranführer muss die ganze Ladung aus dem Schiff in die Lagerhallen transportieren. Diesen Vorgang nennt man «das Schiff löschen». «Dafür brauchen wir ungefähr neun Stunden», erklärt Damian Santschi. Jedoch sei das Löschen nur bei trockenem Wetter möglich, bei Regen löse sich der Dünger auf. Auch dieser Umstand könne Kosten verursachen, ergänzt der Leiter Beschaffung. «48 Stunden, in denen das Schiff im Hafen steht, sind im Preis inbegriffen. Je länger wir für das Löschen brauchen, umso mehr müssen wir bezahlen.»

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