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Teamwork über Grenzen hinweg

Um die Schweiz mit ausreichend Getreide und Futtermittel zu versorgen, braucht es Ergänzungsimporte. In enger Zusammenarbeit meistern die Teams von fenaco GOF und granaagro alle Hürden – über sprachliche und kulturelle Barrieren hinweg.

Um die Schweiz mit ausreichend Getreide und Futtermittel zu versorgen, braucht es Ergänzungsimporte. In enger Zusammenarbeit meistern die Teams von fenaco GOF und granaagro alle Hürden – über sprachliche und kulturelle Barrieren hinweg.

Basil Rüttimann und Jürg Berner arbeiten Tisch an Tisch. Basil leitet den Geschäftsbereich Futtergetreide bei fenaco GOF. In dieser Funktion ist er für den Handel mit Futtergetreide und Futtermittelspezialitäten im Inland zuständig. Jürg leitet den internationalen Handel und arbeitet für granaagro. Das Unternehmen gehört seit 2018 zu fenaco GOF. Insgesamt handeln fenaco GOF und granaagro jährlich 2,2 Mio. Tonnen Getreide, Ölsaaten und Spezialprodukte. Rund 1,2 Mio. Tonnen davon kommen aus der Schweiz und werden von fenaco GOF in der Schweiz vermarktet. Auf granaagro entfallen rund 1 Mio. Tonnen. Jürg präzisiert: «In die Schweiz importieren wir immer nur so viel wie es ergänzend zum Inlandangebot für die Versorgung unserer Mischfutterwerke braucht.» Rund 300 000 Tonnen Getreide und etwas Ölsaaten kommen so jedes Jahr in die Schweiz. Die restlichen 700 000 Tonnen werden in andere europäische Länder geliefert, also beispielsweise von Rumänien nach Deutschland. Doch warum handelt fenaco GOF mit granaagro überhaupt innerhalb Europas und beschränkt sich nicht auf den Ergänzungsimport in die Schweiz? Nur auf zwei Bezugsländer zu setzen, wäre zu riskant. Eine schlechte Ernte oder geopolitische Verwerfungen wie zuletzt wegen des Ukrainekriegs erfordern ein resilientes Beschaffungsnetzwerk, das Alternativen vorsieht. Darum berücksichtigt fenaco GOF mehrere Herkunftsländer und Partner, zu denen auch in guten Zeiten eine kontinuierliche Handelsbeziehung gepflegt wird. So sind die Prozesse auch im Krisenfall eingeübt und die Zusammenarbeit ist etabliert. Das europäische Handelsvolumen sichert also die Schweizer Versorgung ab. «Lieber verkaufen wir einmal Überschüsse weiter, als zuriskieren, dass wir die Nachfrage in der Schweiz nicht decken können», erklärt Jürg.

Internationaler Warenhandel

Eine zentrale Produktkategorie ist Mais. Denn die Schweiz produziert davon zu wenig. granaagro handelt zudem mit Getreide (z. B. Weizen, Gerste, Hafer, Roggen), Ölsaaten (z. B. Raps, Sonnenblumenkerne, Sojabohnen) und Proteinträgern. «Wir kaufen die Ware dort ein, wo die Qualität stimmt», erklärt Jürg Berner, bei granaagro verantwortlich für den internationalen Handel. Zu den Hauptbeschaffungsländern gehören Frankreich, Deutschland, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Rumänien und die Ukraine.

Hürden gemeinsam meistern 

Die Importwaren unterliegen denselben Qualitätsansprüchen wie die Schweizer Produkte. granaagro führt deshalb ein Qualitätsmatching durch. Jürg erläutert: «Wenn die Qualität stimmt, koordinieren wir die Lagerung, den Transport, die Einfuhrformalitäten und die Vorfinanzierung bis zum Verkauf in der Schweiz. Wenn die Qualität nicht stimmt, beschaffen wir Ware, die der gewünschten Qualität entspricht.» Der Handel überbrückt die Finanzierung und sichert das Währungsrisiko ab, denn die Produzenten wollen bei der Abgabe der Ware im Beschaffungsland bezahlt werden. Die Bezahlung durch den Käufer findet meist erst Monate später in einer anderen Währung statt.

Basil Rüttiman und Jürg Berner
« Unser Erfolg basiert auf Menschen. »

Die Sprache der Partner sprechen 

Eine Schlüsselaufgabe ist die Mengen und Angebotsbündelung. In der Schweiz sammeln die LANDI die landwirtschaftlichen Erzeugnisse und bereiten sie für den Transport vor. Im Ausland hingegen übernimmt granaagro die Bündelung. «Wichtig dabei ist die Terminplanung», sagt Basil. Möglicherweise besteht der Bedarf erst Monate nach der Ernte. Das erfordert Zwischenlager, denn die Landwirtschaftsbetriebe haben selbst meist nur begrenzten Lagerraum.» Damit auch in anderen Ländern alles reibungslos abläuft, braucht es ein gutes Netzwerk, viel Knowhow und verlässliche Leute. Und was noch? «Das A und O ist das gegenseitige Verständnis, sprachlich wie kulturell», sagt Jürg. In den Teams von granaagro werden insgesamt 12 Sprachen gesprochen. Der regelmässige Austausch wird deshalb grossgeschrieben: Die Haupthändler in Europa haben täglich kurze Calls mit den Teams in der Schweiz. fenaco GOF nutzt ausserdem sein 25-jähriges Bestehen im August 2024 als Gelegenheit für einen grossen Teamanlass. «Alle werden zusammenkommen, um gemeinsam etwas Besonderes zu erleben», sagen Basil und Jürg voller Vorfreude. Das ist gut investierte Zeit, denn das Zwischenmenschliche ist wichtig. «Der Erfolg unserer Arbeit basiert auf Menschen», sind die beiden überzeugt.

Über granaagro

granaagro ist der internationale Arm von fenaco GOF. Die Handelseinheit ist an sieben Standorten in der Schweiz sowie an fünf Standorten in Europa vertreten. granaagro beschäftigt rund 40 Mitarbeitende. Je nach Marktlage und Preisgefüge vermarkten sie jährlich rund 1 Mio. Tonnen Getreide, Ölsaaten, Proteine und Spezialprodukte. Insgesamt arbeiten für fenaco GOF rund 120 Mitarbeitende. Das gesamte Handelsvolumen beläuft sich auf rund 2,2 Mio. Tonnen pro Jahr.

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