Für Nadine Haslauer steht die Entwicklung von Menschen im Vordergrund. Bei der fenaco konnte sie dieser Leidenschaft zuerst als Führungskraft und später als Ausbildnerin nachgehen. Sich selbst fordern, das ist für sie Wachstum.
Nadine Haslauer steht im Unterrichtsraum in Winterthur (ZH) und erklärt anhand konkreter Beispiele, wie man in schwierigen Gesprächen rational argumentiert und Lösungen findet, die auch für das Gegenüber funktionieren. Der «Selbstcoach» ist einer der zahlreichen Weiterbildungskurse, die sie in der fenaco-LANDI Gruppe leitet. Schon als Kind interessierte sie sich für das Verhalten von Menschen und die Motive dahinter. Darum wollte sie Gerichtsmedizinerin werden. Dass sie sich dann aber für eine Lehre bei der LANDI entschied, ist ihrer damaligen Nachbarin zu verdanken. Diese arbeitete in der LANDI Amriswil und nahm das Mädchen an einen Zukunftstag mit. Für Nadine war sofort klar: Dieses Team ist cool! «Es gab dort viele wirklich liebe Menschen», erinnert sie sich. «Davon wollte ich Teil sein.» Ein Schnuppertag verstärkte den Wunsch dazuzugehören. Ihre Bewerbung war erfolgreich: «Zum Glück hat es bei der LANDI Amriswil sofort geklappt.»
Die Türe zu «mehr»
Elf Jahre lang blieb Nadine bei der LANDI Amriswil. «Nach der Lehre durfte ich schnell Verantwortung übernehmen und die neuen Lernenden ausbilden», erzählt sie. «Es war sehr intensiv und manchmal gar nicht so einfach, die jungen Menschen zum Ziel zu bringen. Wenn wir es aber dann geschafft hatten und ich sah, wie stolz sie auf ihren Lehrabschluss waren, war das sehr erfüllend.» Nicht nur beruflich, auch privat ist ihr die Entwicklung junger Menschen wichtig. Beim Sportclub Berg (TG), in dem sie seit mehr als zwanzig Jahren aktiv Fussball spielt, übernahm sie schon früh die Rolle als Trainerin einer Juniorinnen-Mannschaft.
Auch im Teamsport ist es das Miteinander, das sie antreibt. «Beim Fussball geht es darum, dass jede Spielerin individuell ihr Bestes fürs Team gibt», erklärt Nadine. Die Fluktuation im Frauenfussball sei hoch, meint sie. Für viele Frauen sei es ab einem bestimmten Punkt schwierig, sich die Zeit fürs gemeinsame Training zu nehmen. Wenn Kinder, eine Beförderung oder pflegebedürftige Eltern den Alltag verändern, sei es einfacher, die Auszeit für den Sport individueller zu gestalten. «Mir ist es wichtig, dass Frauen Teamspirit erfahren, auch wenn sich die Konstellation im Team immer wieder verändert», erklärt Nadine. «Das prägt das Miteinander auch in anderen Lebensbereichen.»
Neben ihrer Arbeit als Berufsbildnerin in der LANDI Amriswil übernahm Nadine die Kursleitung überbetrieblicher Kurse für die Lernenden aller LANDI. Noch heute erinnert sie sich an das Lampenfieber vor dem ersten Auftritt: «Ich sass im Zug und war unglaublich nervös. Was sollte ich den Lernenden erzählen? Ich war ja selbst noch nicht so lange aus der Lehre. Doch als ich loslegte, war plötzlich alles gut.» Gesunde Nervosität kennt sie heute noch, aber eine so grosse Anspannung verspürte sie nie wieder. «Es fühlte sich an, als hätte ich mir eine Aufgabe ausgesucht, die zu gross für mich war. Ich war ausserhalb meiner Komfortzone. Es war die Angst vor der Tür, die zu ‹mehr› führt.» Nadine öffnete diese Türe und entdeckte dahinter ihre berufliche Leidenschaft: die Personalentwicklung.
Entwicklung auf Umwegen
Bis sie sich ganz der neuen beruflichen Leidenschaft widmen würde, sollte es allerdings noch eine Weile dauern. Das Team der LANDI Amriswil steckte mitten im Umbau als unerwartet der Ladenleiter ausfiel. Nun war eine schnelle Lösung gefragt. Kurzfristig sprang Nadine ein und übernahm die Führungsposition. «Das war speziell: Die Menschen, die mir beigebracht hatten, wie der Laden läuft, waren plötzlich meine Mitarbeitenden.» Ihre Kolleginnen und Kollegen standen zu 100 Prozent hinter Nadine. «Es war einfach super. Wir haben alles gemeinsam gemeistert», erzählt sie. Die Entwicklung von Menschen blieb auch in dieser Zeit ihre Hauptmotivation. Darum fasste sie den Fachausweis zur Ausbildnerin ins Auge. Ihr Wunsch stiess bei ihrer Arbeitgeberin auf offene Ohren. «Ich war dankbar, dass die LANDI Amriswil mich dabei unterstützte, auch wenn diese Weiterbildung keinen direkten Bezug zu meiner Arbeit als Ladenleiterin hatte», sagt sie.
So kam es, dass Nadine sich neben der Ladenleitung eine neue Kernkompetenz als Ausbildnerin erarbeitete und eine zweite Laufbahn innerhalb der Auch das ist fenaco. fenaco-LANDI Gruppe startete. Der Kurs «Selbstcoach», den sie bei fenaco competent besuchte, gab den Anstoss. fenaco competent ist die fenaco-interne Kompetenzstelle für Bildung, Coaching und Organisationsentwicklung. Der Zufall wollte es, dass genau zu dieser Zeit eine Vollzeitstelle im Team von fenaco competent frei wurde. Nadine erinnert sich: «Als das Angebot kam, war mir sofort klar: Das ist wieder eine Tür zu ‹mehr›. Es war meine Chance, mich ganz und gar für die Entwicklung von Menschen einzusetzen.»
Heute verantwortet Nadine neben dem «Selbstcoach» diverse Weiterbildungskurse für Mitarbeitende der fenaco-LANDI Gruppe. Dafür ist sie in der ganzen Deutschschweiz unterwegs. Ihr Wohnort liegt im Thurgau, ihr Team arbeitet von Bern aus. «Ohne Home Office zwischendurch wäre dieser Job für mich nicht möglich», meint sie. Denn ein Umzug kommt für sie nicht in Frage. Dafür müsste sie ihre Fussballmannschaft aufgeben. Das Traineramt hat Nadine in der Zwischenzeit abgegeben. Dafür macht sie sich im Vorstand für die Frauenförderung im Fussball stark. Neben diesem ambitionierten Hobby und ihrer Arbeit als Kursleiterin macht sie heute berufsbegleitend das Master-Studium in Ausbildungsmanagement. «Ich brauche das irgendwie», resümiert sie. «Wenn ich merke, dass ich in einem Job in eine Komfortzone komme, mache ich eine Weiterbildung, um mich selbst zu fordern. Das ist für mich Wachstum.»
fenaco als Arbeitgeberin
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