
Berufliche Veränderung erfordert Einsatz und Durchhaltevermögen. Simon, Daniel und Valentina erzählen, wie ihnen mit Neugier und Entschlossenheit der berufliche Neustart gelungen ist.
Simon Mehr startete in der Landwirtschaft und wechselte in die IT. Daniel Thomann nahm die Herausforderung an, die Schweiz zu verlassen und in Deutschland die Geschäftsleitung von LahrLogistics zu übernehmen. Überzeugt, dass gute Sprachkenntnisse ihre Karrierechancen steigern, verzichtete Valentina Ielapi auf ihren sicheren Arbeitsplatz und lernte in der Westschweiz Französisch.
Diese drei Geschichten zeigen, dass ein Karrierewechsel zwar herausfordernd sein kann, aber auch neue Perspektiven eröffnet. Fazit: Mit Einsatz und Durchhaltevermögen ist eine berufliche Veränderung jederzeit möglich! Auch das ist fenaco.
Simon Mehr, Senior IT-Projektleiter bei BISON, wollte immer für die Landwirtschaft arbeiten. Dass es dafür bei der fenaco viele verschiedene Möglichkeiten gibt, zeigt sein Werdegang.
Chancenreiche Weggabelungen
Als Kind verbrachte ich meine Ferien auf dem Bauernhof von Verwandten. Mein Traumberuf war Bauer und ich liess mich zum Landwirt EFZ ausbilden. Nach Lehrabschluss wusste ich nicht genau, wie es weitergehen soll. In meiner Familie gab es keinen Landwirtschaftsbetrieb, den ich hätte übernehmen können. Dann erfuhr ich von der zweijährigen Ausbildung zum Agrokaufmann HF, die das Feusi Bildungszentrum
in Bern in Zusammenarbeit mit der fenaco anbot. Dort erhielt ich das Rüstzeug für Buchhaltung, den Handel mit landwirtschaftlichen Gütern, lernte Volksund Betriebswirtschaft.
Mit dem Diplom des Agrokaufmanns in der Tasche ging ich ins Militär, anschliessend auf Reisen. Dann erhielt ich ein Jobangebot bei der Tierverkehrsdatenbank (Identitas). Da mich auch die digitale Welt schon immer interessierte, sagte ich sofort zu. Es war spannend, aber ich konnte nur einen Bruchteil aus der Agrokaufmann-Ausbildung anwenden. Als die LANDI Kerzers einen Leiter Finanz- und Rechnungswesen
suchte, dachte ich, das ist es. Bald zeichnete sich ab, dass es eine Fusion zur LANDI Seeland geben würde.
Es galt daher, zusätzlich zu Buchhaltungsaufgaben Stammdaten zusammenzuführen, organisatorische Herausforderungen und IT-Aufgaben zu meistern. Da konnte ich meine Stärken im Organisieren und Planen so richtig anwenden. Einen Haken gab es: Nach dem Zusammenschluss entfiel meine Position. Mein damaliger Vorgesetzter und das HR der fenaco setzten sich voll für mich ein. Ich spürte: Die fenaco kümmert sich um ihre Mitarbeitenden. Da ich Optimist bin und gerne Neues anpacke, sah ich meine Situation als Chance.
Ich trat eine neue Stelle als Service Owner bei fenaco IT an. In dieser Funktion, in der ich unter anderem verschiedene Softwarelösungen betreute, boten sich weitere Chancen. Ich übernahm vermehrt Aufgaben als Projektleiter. Meine Chefs hatten stets ein offenes Ohr für mich. Sie unterstützten mich auch, als ich mich weiterbilden wollte. So absolvierte ich das Studium zum Wirtschaftsinformatiker HF.
Als Vater von drei Kindern war dies ein rechter «Hoselupf». Aber auch hier durfte ich auf grosszügige Unterstützung der fenaco zählen – nicht nur finanziell, sondern auch mit einem halben freien Tag für die Schule. Dafür war ich sehr dankbar. Seit 2022 bin ich Senior IT-Projektleiter und verantworte heute beispielsweise unser grosses Projekt «Rollout Digital Workplace». Ich bin sicher: Bei der fenaco kann ich mich immer weiterentwickeln.
Valentina Ielapi kündigte ihre sichere Stelle als LANDI Ladenleiterin in Buttisholz, um in der Westschweiz Französisch zu lernen. Heute ist sie Ausbilderin bei fenaco competent.
Französisch für den beruflichen Neustart
Als ich 2010 bei TopShop als Aushilfe anfing, ging es mir vor allem darum, meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich hatte damals keine konkreten Karrierepläne. Simon Gfeller, damals Geschäftsführer der LANDI Pilatus, nahm mich eines Tages mit in einen LANDI Laden. Die Vielseitigkeit im Job und die Unternehmenskultur überzeugten mich, eine Lehre als Detailhandelsfachfrau zu absolvieren.
Nach meiner Lehre wechselte ich in den LANDI Laden in Malters (LU). Dort bat mir die LANDI Forum Ausbildnerin Nadine Larsson an, Kurse für Lernende zu leiten. Mich hat es sofort gepackt! 2017 schloss ich meinen eidgenössischen Fachausweis als Detailhandelsspezialistin ab und wurde LANDI Ladenleiterin in Buttisholz (LU). Mit der Zeit merkte ich jedoch, dass ich mich beruflich weiterentwickeln wollte. Mein grosses Ziel war es, Ausbildnerin im LANDI Forum zu werden.
Dass ich mit Französischkenntnissen deutlich bessere Karten hätte, wurde mir nach einem Gespräch mit meinen Mentoren klar. Daraufhin kündigte ich kurzerhand meine Stelle und wandte mich an den LANDI Ladenleiter in Aigle (VD). Ich wollte in der Westschweiz arbeiten, um die Sprache zu lernen. Damals sprach ich allerdings noch kein Wort Französisch. Meine Familie fand die Entscheidung zwar mutig, aber sie kannte mich nicht anders. Deshalb unterstützte sie mich.
2020 brach ich alle Zelte ab, um als Mitarbeiterin wieder ganz neu anzufangen. Ich war hoch motiviert und fand schnell meinen Platz – sieben Monate nach meinem Umzug wurde ich schon LANDI Ladenleiterin in Orbe (JU). Dort betreute ich insbesondere den Ausbau und die Umsetzung des Ladenkonzepts 2.0. Das war eine Herausforderung und eine bereichernde Erfahrung zugleich.
Französisch zu lernen, hat Türen für mich geöffnet: 2022 kam das Angebot, das Team von fenaco competent als Kursleiterin zu verstärken. Mein Traum ging damit in Erfüllung! Mein Mut, meine Neugier und meine Lust zu lernen haben mir dabei geholfen. In der fenaco-LANDI Gruppe bekam ich viel Unterstützung und die Chance, mich weiterzuentwickeln. Das stärkte mein Selbstvertrauen und gab mir Sicherheit.
Ich kann alle nur ermutigen, die vielleicht noch zögern: Wagt den Schritt – selbst wenn ihr den Eindruck habt, noch nicht ganz dazu bereit zu sein. Wenn ich vor meinem Umzug in die Westschweiz gewartet hätte, bis ich fliessend Französisch spreche, wäre ich wahrscheinlich nicht dort, wo ich heute bin. Inzwischen arbeite ich bei fenaco competent in Bern und leite Kurse auf Französisch und Deutsch. Ich lebe immer noch in der Westschweiz, wo ich auch meinen Partner kennenlernte. Heute bin ich erfolgreich integriert!
Daniel Thomann ist seit sieben Jahren Leiter Logistik von LahrLogistics. Der berufliche Wechsel ins Ausland hat zwar Mut gekostet, ihm aber nie Sorgen bereitet.
Karriereschritt dank Wechsel nach Deutschland
Ich mag Herausforderungen und arbeite mich gerne in neue Themen ein. Ich möchte nicht mein Leben lang dasselbe tun. Diese Einstellung führte dazu, dass meine berufliche Laufbahn richtig Fahrt aufnahm, als ich zufällig mit jemandem von LANDI Schweiz ins Gespräch kam, der mich für die Leitung ihres Service Centers gewinnen wollte. Ich brachte keine spezifische Erfahrung in diesem Bereich mit, doch genau das machte den Reiz für mich aus. So trat ich die Stelle an und leitete drei Jahre lang das Service Center, das sich um Reparaturen und Serviceleistungen der LANDI Detailhandelsprodukte kümmert.
Der Schritt nach Deutschland im Dezember 2017 war ein weiterer Wendepunkt. Ich erinnere mich noch gut, als der Chef von LANDI Schweiz, Ernst Hunkeler, mich zum Mittagessen einlud. Ich dachte, es gehe um die Vision des Service Centers. Stattdessen fragte er mich, ob ich mir vorstellen könnte, LahrLogistics zu leiten. Zuhause sprach ich mit meiner Partnerin, die mich sofort ermutigte, den Schritt zu wagen: «Go for it!» Natürlich machte ich mir schon ein paar Gedanken und fragte mich, ob ich in Deutschland akzeptiert werden würde. Aber die Region Baden- Württemberg ist in vielen Aspekten sehr schweizerisch – das hat mir den Einstieg erleichtert. Ich habe eine Wohnung in Deutschland, in der ich zwei Nächte pro Woche verbringe, und die Fahrt zu meiner Familie in der Schweiz dauert nur anderthalb Stunden.
Mein Start war dennoch nicht einfach: Als ich meine neue Position übernahm, gab es kaum etablierte Strukturen, keine IT-Anbindung und viele Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit der fenaco. Wir mussten vieles selbst aufbauen, aber genau das hat mir Spass gemacht. Es war eine echte Pionierarbeit. In den letzten Jahren hat sich das Unternehmen stark weiterentwickelt. Heute ist es fester Bestandteil der fenaco-LANDI Gruppe.
Vielleicht liegt der Grund des Erfolgs darin, dass ich nie gezweifelt habe. Als Optimist sehe ich das Glas immer halb voll und suche nach Lösungen, statt mich von Problemen entmutigen zu lassen. Selbst wenn mein Wechsel nicht gepasst hätte, wäre sicher eine Lösung in der fenaco-Gruppe gefunden worden. Ich bin überzeugt: Wenn das private Umfeld es zulässt, sollte man einen grossen beruflichen oder persönlichen Schritt einfach wagen. Eine Veränderung muss nicht für immer sein – doch die Erfahrung, die man dabei sammelt, ist unbezahlbar und bleibt ein Leben lang.