Manuel Waber führt einen Mastschweine-Betrieb mit 623 Mastplätzen in Kiesen (BE). Sämtliche Arbeiten im Stall, inklusive eines kleinen Lohnunternehmens, tätigt der Betriebsleiter selber. In allen möglichen Bereichen arbeitet der Landwirt mit der fenaco zusammen. Er schätzt das Rundum-Angebot sehr.
Manuel Waber lebt mit seiner Frau Fabienne und den zwei Kindern Noemi und Jael auf dem Betrieb Tannenhof in Kiesen. Der Hauptbetriebszweig ist die Mastschweinehaltung. Hinzu kommen der Ackerbau sowie diverse Lohnarbeiten, was der Meisterlandwirt alles ohne Angestellte bewältigt.
Der Tannenhof war ursprünglich ein reiner Milchviehbetrieb mit Ackerbau und wird bereits in der dritten Generation geführt. Die Schweinemast wurde nach und nach aufgestockt. Während der Lehre erkannte Waber, dass er später keine Milchkühe halten möchte. Bald daraufhin verkaufte sein Vater die Kühe und setzte gänzlich auf die Schweinemast.
Vor der Gründung der Generationengemeinschaft mit seinem Vater im Jahr 2000 wurde der Maststall von 120 auf 226 Plätze erweitert und ein Auslaufstall gebaut. Manuel Waber konnte sich mit der vorherigen Haltungsform nicht vollständig identifizieren und wollte den Schweinen mehr Platz und frische Luft bieten. 2006 kaufte Waber den Betrieb von seinem Vater ab und baute die Schweineställe weiter auf 496 Plätze aus. 2010 wurde die Generationengemeinschaft aufgelöst und der junge Betriebsleiter baute zusätzlich einen Vormaststall mit 127 Plätzen.
Mastjager von einem Züchter
Die Mastjager der Rassen Duroc und Edelschwein sowie einer Kreuzung ebendieser werden in der Regel alle zwei Wochen, mit einem Gewicht von rund 22 bis 35 Kilogramm, vom Züchter geliefert. Das Duroc-Schwein zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an intramuskulärem Fleischanteil aus, ist besonders saftig und verliert wenig Wasser. Waber bringt die ausgemästeten Schweine wöchentlich mit Traktor und Viehanhänger in die Metzgerei Reber des fenaco Unternehmens Ernst Sutter AG nach Langnau (BE). Das exklusive Fleisch der Duroc-Schweine geht schliesslich an mehrere Nobelrestaurants. Die gesamte Administration für die Lieferung der Mastjager sowie für die Lieferung an den Schlachthof wird durch das ebenfalls zur fenaco gehörende Unternehmen Anicom AG bewerkstelligt.
Es ist ein grosser Vorteil, dass alle Mastjager bereits seit 13 Jahren vom selben Zuchtbetrieb kommen. Dies ist einerseits bezüglich Krankheiten und Hygiene sinnvoll. Andererseits haben sich die Abläufe zwischen den beiden Betrieben sehr gut eingespielt, was die Zusammenarbeit stark erleichtert.
Tierwohl besonders wichtig
Aus Überzeugung produziert der Landwirt nach BTS- und RAUS-Richtlinien, auch wenn dies für die Produktion von QM-Fleisch nicht vorgeschrieben ist. Waber ist aber der Meinung, dass man sich dadurch von der Konkurrenz unterscheiden kann: «Gerade Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten ist das Tierwohl besonders wichtig. Ich bin mir sicher, dass dies in Zukunft noch einen höheren Stellenwert haben wird. So können wir uns vom Ausland abheben.»
Gefüttert werden die Mastschweine mit Futter des fenaco Unternehmens UFA AG. Hinzu kommen die Mastauswertungen, die halbjährlich von der UFA durchgeführt werden. Dies ermöglicht Waber einen genauen Überblick über die Leistungen. Probleme kann er so frühzeitig erkennen.
Manuel Waber ist zweimal täglich im Stall. Am Morgen zum Misten und zur Kontrolle, am Abend wäscht er die Fütterungsanlage und macht noch einmal einen Kontrollgang. Hinzu kommt das wöchentliche Wägen. Der Landwirt ist überzeugt, dass sich dieser Aufwand allemal lohnt: «Am Schweinepreis kann ich nichts ändern. Ich kann aber die nötigen Massnahmen treffen, um das optimale Gewicht zu erreichen und somit auch den Magerfleischanteil in den richtigen Bereich zu bringen. Seit Jahren kann ich alle Schweine im optimalen Gewichtsband abliefern. Dies zeigt, dass sich der Fleiss lohnt.»
Schätzt das Rundum-Angebot der fenaco
Waber arbeitet in allen möglichen Bereichen mit der fenaco-LANDI Gruppe zusammen. Im Ackerbau bezieht er sämtliche Betriebsmittel über die LANDI Aare und gibt alle Produkte – bis auf die Zuckerrüben – bei der LANDI Sammelstelle ab. «Mit den Beratern in den verschiedenen Bereichen pflege ich eine sehr gute Zusammenarbeit. Das Rundum-Angebot vereinfacht auch die Abläufe, weil ich zum Beispiel alle Produkte am selben Ort abgeben kann.»
Der geplante Ausbau des Schweinestalles auf knapp 1000 Mastplätze ist für Waber ein Schritt Richtung Flexibilität. Er möchte jemanden einstellen, damit er mit seiner Familie auch einmal verreisen kann. Diese Freiheit fehlte bis jetzt. Familie Waber war zuletzt 2014 eine ganze Woche in den Ferien. «Ich weiss, dass sich etwas ändern muss. Meiner Familie und mir selber bin ich schuldig, dass wir uns zwischendurch erholen können.»
Die Zukunft des Betriebes hängt auch von der Politik ab. Zum heutigen Stand befürchtet Waber, dass die Trinkwasserinitiative angenommen wird. Er geht deshalb davon aus, dass er früher oder später ohne Direktzahlungen auskommen muss. Bei einer Annahme der Pestizid- oder der Massentierhaltungs-Initiative könnte der Tannenhof nicht mehr so wie heute weitergeführt werden. «Dies wäre gravierend für uns, denn wir haben in den letzten Jahren sehr viel investiert und könnten dann die Infrastruktur nicht mehr so nutzen wie heute.» Manuel Waber ist aber trotzdem zuversichtlich, dass es auf seinem Betrieb weitergeht. Für die nächste Generation möchte er eine gute Ausgangslage schaffen.