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Story 3 Minuten

Der Silo Olten wird 50 Jahre alt

Wer schon mal mit dem Zug zwischen Zürich und Bern unterwegs war, kennt ihn: den Silo Olten der fenaco. Er alleine deckt den Getreidebedarf der Schweiz für fast vier Wochen. Dieses Jahr feiert er seinen 50. Geburtstag.

Der mächtige Silo Olten an der Zugstrecke zwischen Zürich und Bern fasst rund 54 000 Tonnen Getreide. Damit kann er den Getreidebedarf der Schweiz für fast vier Wochen decken. Seit seinem Bau 1972 wurden zwei Millionen Tonnen Rohwaren umgeschlagen.

Getreidesilos sind wichtige Pfeiler für die Versorgungssicherheit der Schweiz und haben in der Lebensmittel-Wertschöpfungskette einen wichtigen Platz. Gerade heute führt uns die Bedrohungslage in Europa und die postpandemischen Logistikschwierigkeiten vor Augen, wie wichtig Getreidesilos auch heute noch sind.

Gründung und Erweiterung
Im Jahr 1972 wurde der Silo Olten von den Getreidehändlern André & Cie und Blattmann & Co. gebaut um die Vorgaben der Pflichtlagerhaltung des Bundes zu erfüllen. Aus gesamtschweizerischer Sicht liegt der Standort Olten für ein Getreidesilo sehr günstig – damals wie heute. Er liegt auf der direkten Verbindung zwischen den Rheinhäfen in Basel und den Konsumzentren der Zentral-, Ost- und Westschweiz.

Kaum war er 1972 fertig gestellt, wurde er 1974 um das Doppelte erweitert und erreichte damit die heutige Grösse. Der Silo diente den beiden Firmen hauptsächlich als firmeneigene Lager, doch auch Einlagerungen von Dritten wurden zunehmend wichtiger.

Ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte des Silo Olten war die Liberalisierung des Getreidemarkts um die Jahrtausendwende. Die Silobesitzer verloren die Garantien für die Auslastung der Silos und der Bund verkaufte die eigenen Silos, was zu einem Überangebot der Silokapazität führte. Die Besitzer des Silo Olten planten daher im Jahr 1999 per 2006 die Stilllegung des Silos und den Rückbau. Doch es kam anders: der Silo Olten wechselte 2001 die Besitzer. Im Jahr 2004 ging er schlussendlich in den alleinigen Besitz der Calcium agro AG über. Unter den neuen Besitzer wurden Renovationen und Sanierungen vorangetrieben. Ein neuer Anstrich im Zuge der Fassadensanierung verliehen dem Silo die heutige markante Fassadengestaltung.

Mit moderner Technologie gegen Schädlinge
Im Jahr 2002 wurde erstmals Biogetreide eingelagert. Ursprünglich verwendete man Kohlenstoffdioxid (CO2), um die Zellen abzudichten. Damit etabliert sich der Silo Olten als Standort, wo grössere Mengen Getreide mit Schädlingsbefall behandelt werden konnten. Die verwendete Methode war jedoch in der Anwendung problematisch, ja sogar gefährlich. Deshalb investierte der Silo 2010 in eine neue Technologie namens EcO2. Hierbei wird der Schädlingsbefall durch sauerstoffarme Luft vermieden. Das System entfeuchtet die Aussenluft und führt sie einem Katalysator zu, der den Sauerstoff in der Umgebungsluft von 21 Prozent auf 1 Prozent reduziert. Über eine Steuerung wird immer die adäquate Menge dieser Luft in die Zellen gepresst. Die Technik mit der Möglichkeit der direkten Herstellung vor Ort war ein markanter Fortschritt in der Schädlingsbekämpfung bei Biogetreide und kommt auch heute noch zum Einsatz.

Auf die nächsten 50 Jahre!
Die fenaco Genossenschaft übernahm den Silo Olten mit dem Kauf der Swiss grana group im Jahr 2018. Schon vorher war die fenaco ein wichtiger Partner des Silos, denn sie lagerte dort ihr Getreide. Auch die fenaco investiert weiter in die die Modernisierung des Silo Oltens. Dieses Jahr wurde zum 50-Jahr-Jubiläum das Baurecht für die Geleise-, Gossen- und Rampenfläche mit den Schweizerischen Bundesbahnen für weitere 50 Jahre verlängert. Der Silo Olten ist also noch lange nicht Geschichte und wird weiterhin seine wichtige Rolle in der Versorgungssicherheit und Grundversorgung der Schweiz mit Getreide spielen.

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