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25 Jahre Stabilität im Getreide- und Ölsaatenmarkt – das Erfolgsmodell MAXI

Vor 25 Jahren hat die fenaco das Vermarktungssystem MAXI entwickelt. Es demonstriert, wie das Zusammenspiel aller Akteure den Erfolg in der Wertschöpfungskette prägt.

fenaco GOF - 25 Jahre MAXI

Die fenaco Genossenschaft hat vor einem Vierteljahrhundert das Vermarktungssystem MAXI entwickelt, um den liberalisierten Schweizer Getreidemarkt zu stabilisieren. Heute sichert es Landwirtinnen und Landwirten eine verlässliche Plattform – und zeigt, wie das Zusammenspiel aller Akteure den Erfolg in der Wertschöpfungskette prägt.

Vor 25 Jahren befand sich der Schweizer Getreide- und Ölsaatenmarkt im Umbruch: Die staatlichen Preisgarantien und Abnahmeverpflichtungen wurden schrittweise aufgehoben. Mit der Marktliberalisierung ab 1998 standen rund 20 0000 Getreideproduzentinnen und -produzenten plötzlich einem freien Markt mit nur einigen wenigen Abnehmer gegenüber. Sie sahen sich grösseren Preisschwankungen, erhöhtem Vermarktungsdruck und zeitweisen Angebotsüberschüssen ausgesetzt.

Vermarktungssystem MAXI für stabile Absatzbedingungen

Als Antwort auf die neue Marktrealität entwickelte die fenaco Genossenschaft im Jahr 2000 das Vermarktungssystem MAXI. Sie bündelte damit das Angebot seitens der Landwirtschaft mit dem Ziel, den Produzentinnen und Produzenten stabile Absatzbedingungen zu bieten und Preisdruck während der Ernte zu vermeiden. «Das Schlimmste für den Preis ist, wenn man aus Platzgründen verkaufen muss. Wir mussten verhindern, dass während der Erntephase zu grosse Mengen zu gedrückten Preisen auf den Markt kamen», erinnert sich Fortunat Schmid, Geschäftsleitungsmitglied von fenaco Getreide, Ölsaaten, Futtermittel (fenaco GOF).

Drei Säulen sorgen für Stabilität

Das System MAXI ruht bis heute auf drei starken Fundamenten:

  1. Klare Rollenteilung zwischen LANDI, Produzentinnen und Produzenten und fenaco: Die LANDI pflegen den direkten Kontakt zu den Getreideproduzentinnen- und produzenten, die fenaco übernimmt Vermarktung und Logistik. Der MAXI-Beirat, zusammengesetzt aus Vertreterinnen und Vertretern der LANDI, bringt die Anliegen der Produzentinnen und Produzenten direkt in die strategischen Entscheidungen ein.
  2. Marktnähe und Branchenvernetzung: die fenaco initiierte innovative Projekte wie die Einführung von HOLL-Raps. Damit sicherte sie bereits vor dem Anbau durch Partnerschaften den Absatz und sorgte für zusätzliche Absatzmöglichkeiten bei stabilen Preisen für die Produzentinnen und Produzenten.
  3. Integrale Wertschöpfung: Mit einer engen Verbindung von Getreideproduktion, Futtermittelherstellung und der Veredelung von Nebenprodukten wie Kleie und Rapskuchen wird die Wertschöpfung und Ressourcennutzung weiter verbessert.
Fortunat Schmid, GL-Mitglied von fenaco Getreide, Ölsaaten, Futtermittel (fenaco GOF)
« Ohne Bündelung, Transparenz und marktnahe Lösungen wäre die Schweizer Getreidevermarktung heute deutlich volatiler. »

Finanzielle Rückendeckung als Erfolgsfaktor

Das System MAXI ruht auf der Vorfinanzierung der fenaco Genossenschaft von jährlich über 100 Millionen Franken für Getreide. So erhalten Produzentinnen und Produzenten einen verlässlichen Preis noch bevor das Getreide verkauft wurde. Die Abweichung zum späteren Marktpreis darf dabei höchstens fünf Prozent betragen – ein Beweis für die präzise Marktbeobachtung und das Risiko, das die fenaco zugunsten der Schweizer Landwirtschaft trägt. «Ohne Bündelung, Transparenz und marktnahe Lösungen wäre die Schweizer Getreidevermarktung heute deutlich volatiler», betont Fortunat Schmid.

Blick nach vorn

Das System MAXI hat sich in den letzten 25 Jahren stetig weiterentwickelt und flexibel auf neue Rahmenbedingungen reagiert. Klimawandel, veränderte Konsumgewohnheiten und internationaler Wettbewerbsdruck werden auch künftig Anpassungen erfordern.

Fest steht: Dank MAXI können Landwirtinnen und Landwirte gesunde und sichere Lebensmittel in einem stabilen Marktumfeld vermarkten – das ist auch ein Gewinn für die Konsumentinnen und Konsumenten.

25 Jahre Vermarktungssystem MAXI – Zahlen, Fakten, Meilensteine

  • Start: 2000
  • Beteiligte: fenaco, LANDI, Getreide- und Ölsaatenproduzenten
  • Vorfinanzierung: > 100 Mio. CHF jährlich
  • Abweichung der Marktpreise: max. 5 %
  • Produkte: Brotgetreide, Ölsaaten (z. B. HOLL-Raps), Futtergetreide, Leguminosen, diverse Spezialkulturen
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