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Beat Mathys, Pionier der Innovation

Als erster Landwirt der Schweiz setzt Beat Mathys auf einen AgXeed-Roboter – und gestaltet die Zukunft mit Präzision, Effizienz und mehr Lebensqualität.

Beat Mathys in Cressier (FR) ist der erste Schweizer Landwirt, der auf seinem Betrieb einen Roboter von AgXeed einsetzt. Diese Technologie verhilft ihm zu mehr Präzision, Effizienz – und Lebensqualität.

In Cormérod, im Freiburgerland, ist eine neue Art von Landwirt tätig. Er trägt weder Stiefel noch Latzhose. Und nach getaner Arbeit füllt er seine Batterien nicht mit Brot, Fleisch und Käse, sondern mit Strom aus der Steckdose. Die Rede ist von AgBot, einem Ackerbauroboter. Die neuartig Maschine gehört Beat Mathys. Als erster Schweizer Landwirt hat er im April 2024 den Roboter AgBot 5.115T2 angeschafft. «Ich ha­be mich schon immer für Neues und Innovationen interessiert», erklärt Mathys. 

Er ist ein Landwirt, der an die Zukunft glaubt. Leidenschaft und Neugierde treiben ihn an und er mag neue Herausforderungen. Zum Beispiel setzte er 2007 erstmals in der Schweiz eine All-in-one-Kartoffellegemaschine ein.

Beat Mathys
« Ich habe mich schon immer für Neues und Innovationen interessiert. »

Und letztes Jahr baute er einen neuen, vollautomatischen Stall für seine rund 60 Milchkühe sowie 40 Kälber und Rinder. Sein Innovationsgeist ist der Grund, warum Beat Mathys sich vor gut einem Jahr den AgBot kaufte. Als er den Feldroboter an den Feldtagen in Kölliken 2023 zum ersten Mal in Aktion sah, war sein Interesse geweckt. «Ich erkannte sofort das Potenzial des Roboters für meinen Betrieb. Ich bin ja auch Kartoffel-Spezialist und bewirtschafte selbst 30 Hektaren Land. Ausserdem leite ich eine auf Kartoffeln spezialisierte Landwirtschaftsfirma und kümmere mich somit noch um weitere Anbau­flächen», erklärt er. 

Beat Mathys nimmt also Kontakt auf mit Sevra Suisse. Das Tochterunternehmen der Groupe Serco vertreibt  hierzulande die autonomen AgXeed-Roboter. «Der technische Berater von Sevra besuchte mich für eine Vorführung auf einer meiner Parzellen. Ich war sofort überzeugt», erinnert sich Beat Mathys. 

Bevor der Roboter auf seinen Böden die Arbeit aufnehmen konnte, mussten die Parzellen geolokalisiert werden: Wie bei der Landvermessung wurden die Grenzpunkte erhoben und festgehalten. «Mithilfe der digital erfassten Felddaten kann ich nun die Arbeitszonen des Roboters festlegen», erklärt Beat Mathys.

Eine perfekt integrierte Technik

Beat Mathys hat hohe Ansprüche an die Arbeit auf den Feldern. Weil er Wert auf Präzision und exakte Ausführung der Arbeit legt, hat er auf den AgBot gesetzt. Er wurde nicht enttäuscht. 

Der Roboter ist sehr vielseitig. Die Standard-Dreipunkt-Kupplung beispielsweise ermöglicht die Kombination mit bereits im Betrieb vorhandenen Geräten. «Es ist ebenfalls möglich, ein Isobus-System, also eine einheitliche Datenkommunikation, mit dem Roboter zu verbinden», ergänzt der Landwirt begeistert. Sobald der Roboter mit dem Computer oder Tablet konfiguriert ist, bewegt er sich dank GPS-Autopilot und Sensoren selbstständig auf den Feldern. Alle Einstellungen können mit der Fernbedienung gemacht werden. Mit dieser lässt sich der Roboter auch manövrieren. 

Beat Mathys
« Indem ich das volle Potenzial des Roboters nutze, kann ich mich auf Aufgaben mit hohem Mehrwert konzentrieren. »

Beat Mathys kontrolliert die Arbeit des Roboters über sein Mobiltelefon und nimmt gegebenenfalls Anpassungen vor: «Ich kann zum Beispiel den Grubber etwas tiefer arbeiten lassen oder die Fahrgeschwindigkeit steuern, um das Ergebnis der Arbeit zu optimieren», erläutert er. Einmal richtig eingestellt, arbeitet der Roboter eigenständig. Das erhöht die Flexibilität. Im vergangenen Frühling regnete es oft. «Es gab nur wenig passende Zeitfenster für die Bodenbearbeitung», führt Beat Mathys aus. «Dass ich den Roboter auch nachts einsetzen konnte, war ein gros-ser Vorteil.» Der Roboter bereitete die Felder vor oder lockerte den Boden für eine bessere Versickerung. Die Präzision des Roboters führt auch zu Zeitersparnissen: Der AgBot legt keinen Meter zu viel zurück, sondern macht genau am erfassten Ort kehrt. Dadurch kann er 1,5 Hektaren pro Stunde bearbeiten. In dieser Zeit schafft Beat Mathys mit dem Traktor nur eine Hektare. «Ich nutze das Potenzial des Roboters voll aus. Das ermöglicht mir, mich auf die Aufgaben mit hohem Mehrwert zu konzentrieren», hebt er hervor.

Der vernetzte Stall

Nicht nur auf dem Feld, sondern auch im Stall nutzt der Hof das Potenzial der Automatisierung. Nach dem Melken desinfiziert ein Roboter sorgfältig die Euter der Kühe. Das beugt Infektionen vor. Das Futter wird auf Schienen, abgestimmt auf den Bedarf der Tiere, verteilt. Ein Putzroboter sorgt rund um die Uhr für saubere Böden. Und Beat Mathys kann das Wohlbefinden der trächtigen Kühe über einen Kontrollbildschirm ständig überwachen. Dank all dieser Massnahmen gelang es dem Betrieb, nicht nur die Gesundheit der Kühe, sondern auch die Milchleistung zu verbessern. Die Produktionsmenge stieg von 400 000 auf 500 000 Kilogramm pro Jahr.

Besser arbeiten und leben

Die Automatisierung hat die Lebensqualität auf dem Hof beträchtlich verbessert. Beat Mathys und seine Mitarbeitenden können später aufstehen und freie Abende geniessen. Der Landwirt kann sich sogar ein paar Tage Ferien gönnen: «Ich kann aus der Ferne auf meinem Handy kontrollieren, ob alles im Stall und auf den Feldern gut läuft», erklärt er.  Doch auch wenn der technologische Fortschritt tatsächlich den Bedarf an Ar­beitskräften und die Rekrutierungsschwierigkeiten verringert, verdrängt er doch den Menschen nicht. «Meine ‹echten› Mitarbeitenden haben mehr als genug zu tun während der Saison.»

Der Betrieb im Überblick

Gemeinde : Cressier (FR)
Höhe : 570 m ü. M.
Fläche : 87 Hektaren
Kulturen : Weizen, Gerste, Raps, Kartoffeln, Spinat, Zwiebeln, Wiesen
Tiere : 60 Milchkühe, 40 Kälber und Rinder
LANDI : Mitglied der LANDI Düdingen-Guin Genossenschaft
 

Sevra Suisse bringt Präzisionstechnik auf Schweizer Felder

Sevra Suisse ist eine Tochtergesellschaft der Groupe Serco. Das Agrartechnik-Unternehmen ist spezialisiert auf Präzionslandwirtschaft und digitale Technologien. Das aktuelle Angebot von Sevra beinhaltet den autonomen Feldroboter AgBot von AgXeed und das komplette Sortiment von PTx Trimble, dem weltweit führenden Anbieter für Präzisionslandwirtschaft. Sevra Suisse bietet den Landwirtinnen und Landwirten Beratung durch ein erfahrenes Team, Vorführungen sowie einen umfassenden Service von der Installation bis zur Wartung.

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